Buchpreise für besonders gute Zeugnisse

Auch in diesem Schuljahr gibt es wieder für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler die beliebten Buchpreise.

Die Bücher für die Klassen 5-Q1 liegen im Lehrerarbeitsraum aus und verbleiben dort bis zum letzten Schultag, Ende 1. große Pause. Bis dahin können jederzeit Termine mit den Schüler*innen vereinbart werden, damit sie sich ein Buch aussuchen können, das ihnen dann mit dem Zeugnis überreicht wird.

MGS gewinnt Dr. Hans Riegel – Fachpreise

Drei Schülerinnen des MGS haben mit Ihrer Facharbeit den Dr.-Hans-Riegel-Preis gewonnen.

In Chemie belegten Johanna Sommerfeld Platz 1 mit dem Thema „CO2-Speicherung – Untersuchung von Einflussfaktoren auf die CO2-Adsorption an Aktivkohle als Modell für die CO2-Speicherung in Kohleflözen“ und Lana Oesterlein Platz 2 mit dem Thema „Beurteilung der zugelassenen Mengen des Konservierungsmittels Kaliumsorbat in Hinblick auf Gesundheit und Wirksamkeit“.

In Geographie belegte Svea Neuhaus den 2. Platz mit dem Thema „Einfluss von Vulkanerde auf das Pflanzenwachstum – Wie wirkt sich die Bodenzusammensetzung von Vulkanen auf das Pflanzenwachstum am Beispiel vom Ätna aus?“

Alle drei führten aufwendige Versuchsreihen zu ihren Fragestellungen durch und werteten sie literaturbezogen aus.

Wir gratulieren den drei Schülerinnen der Q1 zu diesem tollen Erfolg.

Besuch des Bayer-Labors


Am 12.06.24 besuchten wir mit ca. 30 Schüler*innen der Q1, Frau Franke und Herrn Bergmann im Rahmen des Chemieunterrichts das Invite-Labor in Kooperation mit Bayer an der Stadtgrenze von Köln und Leverkusen. Dort verbrachten wir einen langen, aber durch spannende Stationen sowie eine Berufsinformation sehr kurzweiligen Tag. Über die Stationen berichten im folgenden Danira Spahic, Gwendolyn Domnick und Mia Allermann:

Während unseres Besuchs im Labor hatten wir die Gelegenheit, an einer Station teilzunehmen, an der wir Desinfektionsmittel selbst herstellen konnten. Zu Beginn wurden wir mit Ethanol, einem der Hauptbestandteile des Desinfektionsmittels, vertraut gemacht und lernten seine Eigenschaften kennen. Bevor wir mit dem Experiment starteten, wurden Sicherheitshinweise besprochen. Dies umfasste nicht nur den sicheren Umgang mit Chemikalien, sondern auch allgemeine Maßnahmen für das Experimentieren im Labor, wie das Tragen von Schutzbrillen, Handschuhen und Laborkitteln sowie das richtige Verhalten im Notfall. Nach der Theorie ging es an die praktische Umsetzung. Unter Anleitung führten wir das Experiment zur Herstellung des Desinfektionsmittels durch. Es war sehr interessant, die einzelnen Schritte zu verfolgen und selbst durchzuführen. Während des gesamten Prozesses war die Leiterin bereit, Fragen zu beantworten und uns zu unterstützen. Am Ende des Experiments hatten wir erfolgreich unser eigenes Desinfektionsmittel hergestellt. Leider durften wir das hergestellte Desinfektionsmittel aus Sicherheits- und Hygienegründen nicht mit nach Hause nehmen. Trotz dieser Einschränkung war es eine wertvolle und praktische Lernerfahrung, die uns einen kleinen Einblick in die chemischen Prozesse und Sicherheitsvorkehrungen im Labor verschaffte.


Eine weitere Station beschäftigte sich mit der Robotik. Bei dieser bekam jede Gruppe erstmal eine kleine Einführung in die Wirkungsweise der Künstlichen Intelligenz und wie diese entwickelt wurde. Der Anschaulichkeit halber zeigte uns der Projektleiter auch verschiede KI-Systeme, die zum Beispiel Bewegungen erkennen oder Schere, Stein, Papier spielen konnten. Besonders die Interaktion hat natürlich allen sehr viel Spaß gemacht. Obwohl uns alles auf Englisch erklärt wurde, gab es keine Kommunikationsprobleme und wir lernten das internationale Arbeiten von Bayer noch viel besser kennen. Anschließend übernahm ein Kollege die Einführung in den 3D-Druck. Er erläuterte uns wie lange ein Druck an verschiedenen Druckersystemen in etwa dauert und mit welchen Stützen man arbeitet, um auch komplexe Modelle fertigen zu können. Denn die Möglichkeiten zum Einsetzen von gedruckten Teilen sind vielfältig, da sie sowohl als Ersatzteile, Verbindungsstücke, usw. in der Forschung, dem Bau, aber auch als Hilfsmittel im Büro eingesetzt werden können. In der Zeit, die wir bei dieser Station verbrachten, druckte er für uns sogar das Pokémon Bisasam aus, was für viele natürlich das Highlight des Tages war. Schlussendlich hatten wir noch ein wenig Zeit selber mit einem Computerprogramm eine Vorlage für den 3D-Drucker zu fertigen. In Kleingruppen wurde uns je ein Computer zugewiesen, sowie eine Anleitung, in der uns kleinschrittig umschrieben wurde, wie man entweder ein Reagenzglashalter oder eine Erlenmeyerkolbenhalterung digital fertigt. Wenn wir am Ende noch Zeit hatten, konnten wir sogar noch ein eigenes Design erstellen. Das hat uns auf jeden Fall sehr viel Spaß bereitet, da man sowohl mit den Konflikten, als auch den Gedankengängen, die man bei den Abmessungen bedenken muss, konfrontiert wurde. Alles in allem war die Station unglaublich spannend und man erhielt viele Einblicke in die Arbeitsweise und Entwicklung, auf die Industrie und Forschung angewiesen sind.

Als Nächstes wurden wir zu einer weiteren Station geführt, die sich ebenfalls mit dem Thema der Robotik auseinandersetzte. Doch anders als bei der anderen Station ging es diesmal nicht um künstliche Intelligenz und dessen Anwendung an einem 3D-Drucker, sondern um das Programmieren selbst. Das durften wir mithilfe von sogenannten „Ozobots“ üben, die als Miniroboter eine Anwendung der Robotik darstellen. „Ozobots“ haben unter ihrem halbkreisförmigen Körper kleine Rädchen, womit sie sich fortbewegen können und damit diese genau wissen, wo sie sich hin fortbewegen sollen, haben wir den Auftrag bekommen, ihnen eine Strecke zu zeichnen. Um sicherzustellen, dass die Miniroboter die Linien auch erkannten, mussten wir spezielle Marker der Eigenfirma benutzen. Damit malten wir zunächst schwarze Linien auf ein DIN A4-Blatt und als weiterer Schritt konnte man sogar zwischen den schwarzen Linienabschnitten mithilfe anderer Farben Befehle aufschreiben, sodass sich die „Ozobots“ zwischendurch mal drehten (Befehl: grün-rot-grün-rot) oder sie stark beschleunigten (Befehl: blau-grün-rot). Sie konnten sogar Zig-Zag fahren, bei Kreuzungen unterschiedlich abbiegen, oder vielen weitere Befehlen folgen, was sehr lustig war. Nachdem die Vorgehensweise klar war, durften wir eine finale Strecke mit Anfang und Ende zeichnen und als alle Strecken fertig waren, wurden sie so zusammengelegt, dass eine große Strecke entstand, die wir die Miniroboter fahren ließen. Das hat sehr viel Spaß gemacht, vor allem, weil wir hier eine praktische Anwendung der Robotik erfahren durften, bei der wir sogar selbst gewissermaßen programmiert haben. Leider erfuhren wir, als wir nachfragten, dass „Ozobots“ pro Stück circa 150-200€ kosten, denn wir haben aufgrund des Spaßes durchaus darüber nachgedacht, sie für Zuhause zu erwerben.

Schulkonzert 2024


Das Orchester und der Instrumentalkreis luden dieses Jahr zu einer musikalischen Reise „Von Ost nach West“ ein.


Der Instrumentalkreis eröffnete das Konzert mit der Ouvertüre aus dem Ballett Der Nussknacker von Pjotr I. Tschaikowsky. Mit dem Marsch der Zinnsoldaten, dem berühmten Tanz der Zuckerfee und dem russischen Tanz hatten die Musiker*innen das Publikum schnell in ihren Bann gezogen. Mit Rock around the Clock bewies der Instrumentalkreis mustergültig, wie ausgelassene Partymusik der 50er Jahre auch heute noch die Zuhörer zum Mitklatschen animiert. Nach der Intonation von La Cumparsita mussten sich die jungen Musiker* innen schon wieder von der Bühne verabschieden. Eine Zugabe und die Aussicht, sich am Ende des Konzertes gemeinsam mit dem Orchester mit dem traditionellen Abschiedslied aller MGS-Musikergenerationen Time to say goodbye vom Publikum zu verabschieden, versöhnte sie und die stolzen Eltern mit ihrem frühen Abgang.

Ein kleineres Ensemble – nur aus Streichern – forderte mit Bésame mucho im Anschluss zum leidenschaftlichen Küssen auf. Mit dem Final Countdown entließen die Bläser das Publikum in die Pause. Q1-Schüler*innen und ein Cateringteam der Eltern sorgten mit Sekt, Selters und leckeren Snacks für das leibliche Wohl der Zuhörer und durch die eingenommenen Spenden für „das finanzielle Wohl des Orchesters“, so Dirigent und Leiter des Schulorchester Henrik Weiß.


Das Orchester brillierte im Anschluss mit drei Sätzen aus SchwanenseeSelections from Fiddler on the Roof,  Dvořáks Aus der Neuen Welt und Melodien aus der West Side Story, anmoderiert von vier Orchestermitgliedern der Q1: Johanna Sommerfeld, Mia Allermann, Junia Ernsting und Marie Grams.

Das Plakat gestaltete Gwendolyn Domnick (Q1).

Besuch aus Peru

Er ist Stammgast am Märkischen Gymnasium Schwelm. Im Juni besuchte Jens Bergmann, Gründer des Vereins Chance e.V., wieder einmal sein altes Gymnasium, an dem er vor 30 Jahren sein Abitur bestanden hat. Schon seit 2012 kooperiert das MGS mit dem gemeinnützigen Verein, der sich für nachhaltige Entwicklung im peruanischen Amazonasgebiet einsetzt. Die Projekte des Vereins dienen dem Ökosystem- und Klimaschutz, der Stärkung indigener Gemeinschaften und der ganzheitlichen Begleitung von Kindern und Jugendlichen.


Unter der Leitung von Religionslehrerin Stefani Jokisch widmet sich die AG Chance e.V. der Organisation und Betreuung von Kinderpatenschaften. Dabei begleiten Klassen und Jahrgangsstufen möglichst über mehrere Jahre ein Patenkind in Amazonien. Die Spendengelder ermöglichen dem Patenkind eine selbstbestimmte Entwicklung und Entfaltung seines persönlichen Potenzials.

2021 wurde das MGS die erste der in Deutschland ansässigen Regenwaldschulen. In Kooperation mit dem Projekt Mein Regenwald befindet sich das Gymnasium so auf dem Weg zur klimaneutralen Schule. Jedes Jahr organisiert die Klima-AG unter Leitung von Mathematiklehrer Christian Satalik Spendenläufe, um den ökologischen Fußabdruck der Schule als Waldpaten im Amazonasgebiet ausgleichen zu können. Mit dem erlaufenen Geld bringt die Schulgemeinschaft einen Teil der Kosten auf, die benötigt werden, um eine Fläche an Regenwald zu schützen, die so viel CO2 absorbiert, wie die Schule produziert.


Wie die Arbeit vor Ort in Peru abläuft, konnte Jens Bergmann zusammen mit Projektleiter Freddy Rodriguez und Chefwaldhüter Kenyi Sedano auch dieses Mal wieder sehr anschaulich einer interessierten Schülerschaft vorstellen. Bevor die Besucher den Schülerinnen und Schülern erzählten, wie sie selber zu Rettern des Regenwaldes wurden, gab es noch eine kleine Überraschung für die Schülersprecherin Samantha Schoppet. Anlässlich ihres Geburtstages sang Projektleiter Freddy Rodriguez eine peruanische Serenata als Geburtstagsständchen.

(Text und Fotos: Pressestelle MGS)

Schwelm Jens Bergmann, Gründer des Vereins Chance e.V., besuchte kürzlich das Märkische Gymnasium in Schwelm, an dem er vor 30 Jahren selbst sein Abitur bestanden hat. Seit 2012 kooperiert das MGS mit dem gemeinnützigen Verein, der sich für nachhaltige Entwicklung im peruanischen Amazonasgebiet einsetzt. Die Projekte des Vereins dienen dem Ökosystem- und Klimaschutz, der Stärkung indigener Gemeinschaften und der ganzheitlichen Begleitung von Kindern und Jugendlichen. Unter der Leitung von Religionslehrerin Stefani Jokisch widmet sich die AG Chance e.V. der Organisation und Betreuung von Kinderpatenschaften. Dabei begleiten Klassen und Jahrgangsstufen möglichst über mehrere Jahre ein Patenkind in Amazonien. Die Spenden ermöglichen dem Patenkind eine selbstbestimmte Entwicklung und Entfaltung seines persönlichen Potenzials. 2021 wurde das Märkische Gymnasium Schwelm die erste der in Deutschland ansässigen Regenwaldschulen und befindet sich somit auf dem Weg zur klimaneutralen Schule. Wie die Arbeit vor Ort in Peru abläuft, konnte Jens Bergmann zusammen mit Projektleiter Freddy Rodriguez und Chefwaldhüter Kenyi Sedano anschaulich einer interessierten Schülerschaft vorstellen.

Katharina Vogt – ein Leben für die Schwelmer Schüler*innen


Nach 12 Jahren als Direktorin des Märkischen Gymnasiums geht Katharina Vogt in den Ruhestand. Im Interview blickt sie auf die Zeit zurück.

2012 trat Katharina Vogt, die in Bochum zu Hause ist, die Stelle als Schulleiterin des Märkischen Gymnasiums in Schwelm an. Nun geht die 62-Jährige aus persönlichen Gründen frühzeitig in den Ruhestand. Am 3. Juli wird sie offiziell verabschiedet. Im Interview mit dieser Redaktion blickt die gebürtige Bremerin auf 12 Jahre in Schwelm zurück.

Was hat sich seit dem Jahr 2012 am Märkischen Gymnasium verändert?

Rein äußerlich ist anzumerken, dass das Gymnasium sehr viel weiblicher geworden ist, wir haben heute mehr weibliche als männliche Lehrkräfte. Aber zunächst möchte ich sagen, dass ich 2012 eine sehr gut funktionierende Schule vorgefunden habe. Im Laufe der Jahre ist es uns gelungen, die Schule noch transparenter zu machen und mit unseren vielen Initiativen wie „Schwelm forstet auf“, der Stolperstein AG oder unserem Engagement bei den Wahlen mehr in die Stadt hineinzuwirken. Auch unser Kerngeschäft – der Unterricht – hat sich sehr verändert. Wir bieten kooperativere und individuellere Lernformen und viele Partizipationsmöglichkeiten für die Schüler an. Dann ist der enorme Wechsel zu den digitalen Medien zu benennen. Wir haben mit Schüler-Tablets – auch Dank der Bereitschaft der Eltern – vor Corona anfangen können. Diese Umstellung hat große Auswirkungen auf das Lernen. Darin sehe ich eine große Chance. Denn wir sind beständig gezwungen, immer wieder über das „Wie“ des Lernens nachzudenken.

Sie haben sich über die Jahre auch zu einer kritischen Stimme entwickelt und sind für Ihre Schule eingetreten. Warum war das notwendig?

Ich denke, es ist die Aufgabe einer Schulleitung, sich für ihr System einzusetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Schulträger und Schule habe ich hier aber immer als grundsätzlich konstruktiv und gut erlebt. Wie in jeder Beziehung, muss jeder seine Interessen vertreten und da gibt es nun einmal gelegentlich unterschiedliche Auffassungen oder auch Notwendigkeiten. Die müssen auf den Tisch und dann muss man sich um Lösungen bemühen. Und das gelingt hier.

Wie sehr mussten Sie für Ihre Schule kämpfen?

Ich würde das nicht Schwelm-spezifisch beantworten. Alle sagen, dass Bildung beziehungsweise Schulen eine große Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft haben. Nicht nur im Hinblick auf eine zukunftsfähige Ausbildung der jungen Generation, sondern auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als Lehrkraft muss man bereit sein, diese Verantwortung zu übernehmen. Letztlich macht es eine riesengroße Freude, durch die Zusammenarbeit mit jungen Menschen immer am Puls der Zeit zu sein. Aber die den Schulen zugeschriebene Verantwortung steht aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zu den Mitteln, die uns von Land und Kommune zugebilligt werden. Wir brauchen mehr Lehrkräfte und weiteres Personal an Schulen, bessere Ausstattung, modernere Lernräume, um die Herausforderungen bewältigen zu können.

Ihr Appell?

Steckt Geld in die Bildung, so viel ihr könnt, honoriert den Stellenwert und auch die Erwartungen an Bildung finanziell.

Ärger mit der Turnhallen-Teilung, undichte Dächer – ist der Krach mit der Stadt gerade so groß wie nie?

Da möchte ich entschieden widersprechen – es gibt keinen Krach mit der Stadt. Es gibt natürlich unterschiedliche Notwendigkeiten und Bedarfe. Die gilt es fair auszuhandeln, und darum bemühen sich alle Beteiligten. Es gibt die Zusage, den Neubau einer Turnhalle nicht aus den Augen zu verlieren. Und natürlich sehe ich die finanziellen Gegebenheiten oder besser Zwänge der Stadt. Aber ich wäre eine schlechte Schulleiterin gewesen, wenn wir da nicht am Ball blieben und unsere Interessen formulierten. Meine Erfahrung ist, wenn es um finanzielle Mittel geht, ist das ein Dauerlauf, kein Sprint. Dafür braucht man Ausdauer. Das ist okay.

Was hätten Sie gern noch als Schulleiterin umgesetzt?

Ich hätte gern mehr Projekte angestoßen, die Schülern ein freieres Lernen ermöglichen. Das ist mit Blick auf den gesetzlichen Rahmen schwierig. Mein Traum ist es immer gewesen, für Schüler der Mittelstufe, in der eine gewisse Schulmüdigkeit herrscht, mehr Erfolgserlebnisse auch außerhalb des schulischen Lernens zu ermöglichen. Wo sie für sich selbst eine Herausforderung erblicken und wir sie begleiten, diese zu bewältigen. Aus Erfahrungen von Schulversuchen wissen wir, dass daraus ein unglaublich großes Selbstbestätigungs und -bestimmungserlebnis resultiert. Das muss ich mir vorwerfen, solche pädagogischen Grundgedanken nicht stärker beworben zu haben.

Wie haben Sie immer die Nerven behalten?

Ob ich das wirklich immer getan habe, müssen andere beantworten. Aber ich kann sagen, dass es sich für mich unglaublich lebendig angefühlt hat, wenn man morgens in die Schule kommt und man erstmal seine To-do-Liste für den Tag wegwerfen muss, weil 15 unerwartete Dinge passieren. Ich bin ein optimistischer und positiver Mensch, glaube ich, und ich mag das „Brausige“ in der Schule einfach wahnsinnig gern.

Würden Sie Ihren Job heute nochmal machen?

Ja, das würde ich. Eben, weil es sich so lebendig anfühlt. Ich würde manches heute insofern gelassener sehen, weil ich weiß, dass sich vieles von allein zurecht ruckelt.

Sie hören aus privaten Gründen auf. Wie sieht ihr künftiges Leben aus?

Ich möchte mehr Zeit für meinen Mann und meine Familie, aber auch für mich haben. Aber ich habe mir vorgenommen, erstmal auszuatmen, die Dinge auf mich zukommen zu lassen. Und keinen Plan zu haben. Das wird nicht einfach sein für mich. Ein bisschen Plan gibt es allerdings schon: Ich möchte reisen – gern mit dem Rad –, werde mich ehrenamtlich engagieren und ich möchte mehr lesen und intensiver Französisch lernen.

Was werden Sie am Schulleben vermissen?

Ob ich die durchgetaktete Tagesstruktur vermisse, wird sich zeigen. Aber ganz sicher werde ich die vielen menschlichen Kontakte vermissen, das Gefühl, mitten im Leben zu sein und die Herausforderung, mit ganz unterschiedlichen Situationen zurechtzukommen.

Wie wird Ihr Abschied aussehen?

Am 3. Juli gibt es eine Abschiedsfeier, die fällt lustigerweise mit unserem Aufräum-Tag zusammen – da werde ich also aufgeräumt die Schule verlassen (lacht). Es sind viele Wegbegleiter eingeladen, das Kollegium, Schüler. Einen Tag vorher findet unser Schulfest statt, das ist ein schöner Abschied.

Wer wird Ihre Nachfolge antreten?

Es bestehen sehr gute Chancen, dass meine bisherige Stellvertreterin, Anita Neumann-Adolphs, meine Nachfolge als Schulleiterin antritt. Das finde ich großartig. Ich bin für sie weiterhin greifbar, werde mich aber hüten, ihr Ratschläge zu geben.

Was hat sich im Vergleich zu Ihrer eigenen Schulzeit geändert?

Wir haben mittlerweile eine Übergangsquote von den Grundschulen zum Gymnasium von circa 50 Prozent landesweit, das ist deutlich mehr als in meiner Jugend. Damit einher geht zum einen eine Veränderung der sozialen Zusammensetzung der Herkunftsfamilien. Zweitens gibt es mehr Schüler, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist. Darauf müssen Schulen mit ihrem Unterricht sowie ihrer Begleitung von Schülerinnen und Schülern und auch Eltern reagieren. Viele sagen ja, früher sei der Lehrerberuf einfacher gewesen. Aber wenn man für eine offene, vielfältige und pluralistische Gesellschaft eintritt, in der der Diskurs einen Wert darstellt, dann ist das anstrengend, weil das eben nicht über Auswendiglernen, Befehl und Gehorsam funktioniert. Aber wenn man es als Beruf begreift, dass man für die Erziehung junger Menschen und damit für die Entwicklung unserer Gesellschaft verantwortlich ist, ist das sehr erfüllend.

Worauf sind Sie stolz?

Ich hoffe, dass ich dazu beigetragen habe, die Schule ein Stück nahbarer und offener zu machen. Es war mir schon immer wichtig, bei den Schülern die Lust für das Lernen zu wecken und dafür, sich für unsere Demokratie einzusetzen. Das ist heute wichtiger denn je. Schule muss offen und transparent sein. Das war mein Motor. Wenn mir das ein Stück weit gelungen ist, kann ich zufrieden sein.

Der Pausengong ertönt, Schüler strömen auf die Gänge, man hört Gespräche und Gelächter. „Wenn ich diese Pausengeräusche höre, das wird mir fehlen“, sagt Katharina Vogt und lächelt. „Dieses Lebendige, das Unordentliche, was eine Schule auch mit sich bringt, das ist unglaublich gut.“

(WR, 13. Juni 2024; Text: Alisa Schumann)

„Bienvenue à Liège“ oder „Willkommen in Lüttich“

Für die Schülerinnen und Schüler aller Französischkurse der Stufe 9 hieß es am Mittwoch, den 15. Mai 2024 genau das.

Da die idyllische Stadt Lüttich in Belgien liegt, brauchten wir 2½ Stunden mit dem Bus dorthin. Wir wurden in der Nähe eines Krankenhauses rausgelassen und fanden uns in den Gruppen zusammen, in denen wir durch Lüttich laufen würden. Wir bekamen zusätzlich noch eine Aufgabe, die wir während unseres Aufenthalts erfüllen sollten. Wir machten uns schon wenig später alle zusammen auf den Weg in Richtung eines Denkmals, welches an das 14. Regiment von Lüttich erinnert. Hier wurden auch schon die ersten Fotos gemacht, bevor wir schließlich zur Bueren-Treppe, oder „Montagne de Bueren“ weiter liefen.

Von dort bot sich ein wunderschöner Ausblick auf Lüttich, denn diese Treppe hat einen Höhenunterschied zur Altstadt von 67 Metern. Mit ihren 374 Stufen war die Treppe von oben zu betrachten und hinunterzulaufen ganz schön, doch wir mussten sie ja auch später irgendwie wieder hoch. Doch erstmal wurden ganz viele Fotos gemacht. Auch das Foto mit allen ist hier entstanden.

Wir hatten leider nicht das beste Wetter mitgebracht, weswegen es ziemlich viel geregnet hat, aber im Endeffekt hatte es keine schlechte Auswirkung auf dieses Erlebnis gehabt und mit einem Regenschirm braucht man sich keine Gedanken darüber machen.

Unten an der Treppe angelangt wurden wir nur noch in die Stadt geführt und gingen dann allein in unseren Gruppen weiter.

Hier konzentrierten sich die meisten Gruppen erstmal auf unsere Aufgabe. Diese bestand darin, dass wir eine Collage aus drei verschiedenen Bildern erstellen sollten.

1. Ein Foto von unserer Gruppe vor einer schönen Kulisse Lüttichs.

2. Ein Foto von dem Essen, welches wir uns dort gekauft hatten.

3. Den ertauschten Gegenstand.


Zu dem dritten Punkt gibt es noch etwas zu erklären: Am Anfang unseres Ausflugs bekam nämlich jede Gruppe einen Kugelschreiber. Diesen sollten wir versuchen gegen etwas Wertvolleres zu tauschen. Dafür mussten wir Passanten ansprechen und natürlich Französisch sprechen und das war gar nicht so einfach. Wir haben schnell gemerkt, dass es viel schwieriger ist, sich mit jemanden zu unterhalten, der wirklich Französisch spricht, als im Unterricht mit unserem Partner zu sprechen. In unserer Gruppe hat es irgendwann funktioniert, denn wenn einer keine Worte mehr fand, sind die anderen schnell eingesprungen. Jede Gruppe hat also einen anderen Gegenstand erhalten und von Schmuck bis hin zu Regenschirmen und Kosmetik war wirklich alles mit dabei. Dementsprechend sind die Collagen, die am Ende unseres Ausflugs in die Gruppe geschickt wurden, wirklich schön geworden.

Ein paar Gruppen haben zum Beispiel belgische Waffeln probiert, denn wenn man schon mal in Belgien ist, sollte man das ausnutzen.

Bei den Gruppenfotos vor Lüttichs schönsten Orten kamen sehr viele verschiedene schöne Plätze heraus, manche posierten vor der Maas, einem 874 Kilometer langen Fluss, manche aber auch vor Gebäuden wie dem Rathaus von Lüttich oder der Oper Royal, die schon seit 1812 Opern inszeniert.

Als wir uns dem Ende das Ausflugs näherten, trafen sich die meisten Gruppen an der Treppe wieder. Während die einen sich die gefühlt endlose Treppe nach oben schleppten, hatten es andere so eilig, dass sie die Treppe hochsprinteten. Als sich alle am vereinbarten Treffpunkt wieder zusammengefunden hatten, wurden die zwei Gewinner bekanntgegeben und die Gruppen bekamen ihren Preis. Eine volle Tüte mit belgischen Süßigkeiten. Nach einer Weile stiegen wir in die Busse und es ging wieder zurück nach Schwelm.

Wir verbrachten alle eine echt coole Zeit in Lüttich, zwischen Shoppingcentern, leckerem Essen und vielen verwinkelten Straßen war es echt schön mit der Gruppe alles zu entdecken, doch die Erfahrung, Französisch zu sprechen war definitiv am wertvollsten. Herzlichen Dank an alle Lehrer:innen, die uns begleitet haben und diesen Ausflug definitiv mit möglich gemacht haben und natürlich für die Gewinner shoppen waren.

Hier noch die Collagen der Gewinner:

Bericht von Larina Kettler

Klein, aber fein!


Mehrfach musste er im Vorfeld verschoben werden. Am 5. Juni fand er dann endlich im Gymnasium statt: der erste Kleinkunstabend des MGS. Unter der Regie von Musiklehrer Rainer Seyda wurde den Besuchern ein abwechslungsreiches Repertoire an Musikstücken geboten. Unterstützt wurde er dabei von seinem Kollegen Henrik Weiß. Als Solokünstler, vierhändig im Duett oder mit einer unerwarteten, aber umso launigeren Gesangseinlage mit Klavierbegleitung brillierten die beiden Musiker am Flügel im Atrium.


In der Sparte der bildenden Kunst hatte Kunstlehrerin Claudia Covelli eine beachtliche Ausstellung eigener Kunstwerke arrangiert. So verliehen ihre Exponate der neugestalteten Schülerbibliothek ein passendes Ambiente für die musikalische Einlage des eigens für diesen Abend etablierten Chores aus Lehrkräften, Schülerinnen und Eltern. Das Konzept des Abends sah vor, dass die kulturinteressierten Besucher für die unterschiedlichen Darbietungen zwischen der Bibliothek und dem Atrium umher wandeln konnten. Weitere Kunstwerke – auf Staffeleien drapiert – boten Gelegenheit zum Verweilen und luden ein, über die Kunst ins Gespräch zu kommen.


Für das leibliche Wohl sorgte die Q2 mit süßen und herzhaften Snacks. Besucher und Akteure waren sich einig. Ein Abend dieses Formats verlangt nach Wiederholung.

Gelebte Demokratie am MGS


Im Rahmen der Europawahl besuchte am Mittwoch, den 29.05.24, der Bürgermeister Herr Langhard, die Leiterin des städtischen Wahlbüros, Frau Liebscher, sowie auch der SocialMedia Beauftragte der Stadt Schwelm, Herr Wessely, den Q1 Grundkurs Sozialwissenschaften am MGS.

Einige Schüler:innen des Kurses und weitere Schüler:innen des MGS helfen am Tag der Europawahl im Wahllokal, welches im städtischen Gymnasium eingerichtet ist. Anlässlich des großartigen Engagements der Schüler:innen bedankte sich der Bürgermeister bei den Schüler:innen und überreichte ihnen ihre Unterlagen für den Wahltag. 

Im Anschluss haben die Schüler:innen gemeinsam mit Frau Liebscher eine Wahl sowie ihre Auszählung simuliert.

Mit einer Sprüh-Aktion hat Herr Wessely im Rahmen der „Let’s Europe“-Kampagne die „mal etwas andere Sowi Stunde“ abgerundet.

Vielen Dank an die Schüler:innen für ihren Einsatz und danke auch an den tollen Besuch!

Text: Theresa Buhr

Wahlamt meets Young Generation – Stadt und Märkisches Gymnasium sprechen über Organisation von Wahlen


„Warum nicht ein Schülerwahllokal einrichten?“ Mit dieser Idee traf Sybille Liebscher als Leiterin des städtischen Wahlbüros vor Wochen auf offene Ohren bei Bürgermeister Stephan Langhard. Die Tür wurde schließlich geöffnet durch die Änderung der gesetzlichen Grundlagen zur Europawahl, die das Wahlalter auf 16 Jahre herabsetzte.

Der Kontakt zum Märkischen Gymnasium Schwelm (MGS) war schnell geknüpft, und über die Schülervertretung und die Lehrerschaft eröffnete sich die Möglichkeit, dass Sybille Liebscher gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Langhard eine Doppelstunde des Q1 Sozialwissenschafts-Kurses eröffnete.

Einige Schülerinnen und Schüler hatten sich schon im Vorfeld im Rahmen der Kampagne „Let‘s Europe“ als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gemeldet und bekamen vom Stadtoberhaupt persönlich ihre sogenannte Einberufung mit den Worten überreicht, dass er es gut und richtig findet, dass auch junge Menschen sich demokratisch engagieren und somit einen wichtigen verantwortungsvollen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung Europas und unseres Landes leisten. 

Was lange Zeit im Vorfeld seitens im Wahlamt und dann auch final am Wahltag passiert und wie zum Beispiel das Wahlgeheimnis bei der Briefwahl gewahrt bleibt,das und mehr erfuhren die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in praktischer Anwendung. So staunten zum Beispiel die fiktiven Wähler „Dagobert Duck“, „Ana Gram“ und „Speedy Gonzales“ neben anderen „Wählerinnen“ und „Wählern“ nicht schlecht darüber, wie einerseits ihr Wahlgeheimnis gewahrt wurde und Sybille Liebscher trotzdem als in diesem Fall imaginäre Auswertungsstelle feststellen konnte, wie bestimmte Gruppen von Wahlberechtigten gewählt haben. Damit war erklärt, was man unter einem repräsentativen Stimmbezirk versteht. 

Auch das Entstehen von Hochrechnungen am Wahlabend wurde anschaulich vermittelt und sorgte für einige „Aha – Momente“ bei den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern.

Wahlamt meets Young Generation – ein Auftakt, der auf Wunsch aller Beteiligten im nächsten Wahljahr, in dem die Kommunal- und die Bundestags Wahl anstehen,seine Fortsetzung finden soll.

Ein herzlicher Dank geht an Frau Schütte-Gerold und die Schülervertretung, die die Idee angenommen und weitergetragen haben und ebenso an die stellv. Schulleiterin Frau Adolph-Neumann und die Kurslehrerein Frau Buhr, die die Idee zur Umsetzungsreife gebracht haben.

(Pressemitteilung der Stadt Schwelm, 5. Juni 2024; Text: Heike Rudolph)