Gedenken zum Volkstrauertag mit starken Bezügen zu den aktuellen Gewaltakten in der Ukraine und in Israel / Deutsch-Französische Freundschaft als Vorbild für Frieden unter den Völkern 

Innehalten nach der Kranzniederlegung auf dem Friedhof Oehde mit Bürgermeister Stephan Langhard, seinem Amtsbruder Daniel Level und Marc Miloutinovitch (Städtepartnerschaftsbeaufragter aus Saint-Germain-en-Laye/Fourqueux), Pfarrer i.R. Rainer Schumacher, der MGS-Lehrerin Susanne Hamm und den Schüler*innen ihres Religionskurses, Vertretern der Schwelmer Feuerwehr u.a. (Foto: Heike Rudolph)

Im Rahmen des städtischen Gedenkens an der Oehde gestaltete, wie in den Jahren zuvor, ein Religionskurs des Märkischen Gymnasiums Schwelm das Gedenken der Stadt mit einem Beitrag mit, der das Denken und Fühlen junger Menschen ausdrückte. So sprachen sie über ihre Ängste, aber auch Hoffnungen und Forderungen, indem sie sich an einem Communiqué der Vereinten Nationen orientierten, in dem es heißt; „So wie Kriege in den Köpfen der Menschen beginnen, so muss in den Köpfen der Menschen auch die Verteidigung des Friedens entstehen.“

Für die Schülerinnen und Schüler steht fest, dass der Volkstrauertag eine enge Verbindung zum Frieden besitzt, denn aus der Erinnerung an den Schrecken von Kriegen erwachse die Notwendigkeit, sich für eine bessere Zukunft einzusetzen. 

Die jungen Leute äußerten verschiedene Bitten, Ängste und Forderungen. So wiesen sie auf die Selbstzerstörung der Welt hin und die Vorherrschaft von Egoismus und Vorurteilen, Hass und Verblendung. Geld und Profit würden als wichtiger aufgefasst als der Frieden, die Menschheit jage falschen Idealen hinterher und lösche sich, in der Absicht, dem anderen zu schaden, irgendwann selbst aus.

Ohne Umschweife sprachen sie über ihre Ängste angesichts einer „Spirale der Gewalt“, des möglichen „Verlustes der Menschlichkeit“ und mit Blick auf „problematische Wahlergebnisse, die Angst machen und von denen man dachte, sie gehören der Vergangenheit an“. 

(Foto: Heike Rudolph)

Aber resignieren sei kein Weg. Und so forderten sie Frieden für die nächsten Generationen, nicht nur für sich selbst heute, „eine Zukunft, in der man keine Angst um seine Existenz haben muss“. Und sie hoffen auf Einsicht und Kompromiss und „dass die Verantwortungsträger*innen in Politik und Wirtschaft über ihren eigenen Schatten springen, falls dies notwendig ist“. Es gelte, am Volkstrauertag nicht nur zu trauern, sondern auch aktiv an einer Welt des Friedens und der Versöhnung zu arbeiten.

„Zwei Nationen, Deutschland und Frankreich, haben es geschafft, sich nach Jahren des Krieges und der Feindschaft in Freundschaft auf Augenhöhe zu begegnen. Ich fürchte, dass diese Freundschaft gerade innerhalb der jungen Generation nicht mehr aktiv gelebt wird. Ich hoffe, dass diese Freundschaft gelebt wird und dass die Geschichte unserer beiden Länder zeigt, dass Freundschaft und Versöhnung möglich sind und zum Vorbild für andere werden können“, so Susanne Hamm als Lehrerin des Religionskurses. 

Die Schülerinnen und Schüler, die bunte Papiertauben auf dem Ehrenfeld der ausländischen Kriegstoten niederlegten, beendeten ihren Beitrag mit einem Zitat Bertolt Brechts: „Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde! Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind! Und wir wollen glauben, dass es möglich ist, in Frieden zu leben, wenn wir uns für ihn einsetzen!“

(gekürzte Pressemitteilung der Stadt Schwelm; 19. November 2023)

Ganzer Artikel: https://www.schwelm.de/2023/11/gedenken-zum-volkstrauertag-mit-starken-bezuegen-zu-den-aktuellen-gewaltakten-in-der-ukraine-und-in-israel-deutsch-franzoesische-freundschaft-als-vorbild-fuer-frieden-unter-den-voelkern/