Gymnasium Schwelm: „Das kann nur eine Übergangslösung sein“ 

Von Alisa Schumann

Die Turnhalle des Märkischen Gymnasiums in Schwelm wird seit Ende Januar mit einem Trennvorhang geteilt, damit Sportunterricht parallel stattfinden kann. Der Vorhang wird bei Bedarf bis zum Boden heruntergefahren. Für die Schule eine unbefriedigende Lösung. © Alisa Schumann | Alisa Schumann 

Schwelm. Die Sporthalle des Märkischen Gymnasiums Schwelm wird für Parallel-Stunden mit einem Vorhang getrennt. In der Schule sorgt das für Unmut.

Seit Ende Januar wird die Sporthalle des Märkischen Gymnasiums in Schwelm (MGS) durch einen in der Mitte eingebauten Vorhang in zwei Hälften geteilt. Dadurch können doppelt so viele Sport-Stunden durchgeführt werden. Der Unterricht läuft dann parallel. Der Bedarf ist aufgrund einer hohen Schülerzahl und der Abschaffung von G8 da. Doch glücklich über diese Lösung ist am Gymnasium niemand. „Das kann nur eine Übergangslösung sein“, macht Schulleiterin Katharina Vogt deutlich. Sie fordert nach wie vor den Neubau einer zusätzlichen Sporthalle.

Die stellvertretende Rektorin des Gymnasiums, Anita Neumann-Adolphs, gab in der Sitzung des Schulausschusses Ende Februar einen Sachstand durch, wie es nun mit dem Vorhang funktioniere und ob das Gymnasium Bedarfe habe, auf die Dreifeldhalle Schwelm-Arena auszuweichen. Das Thema griff Brigitta Gießwein (Grüne) noch einmal im Liegenschaftsausschuss auf. Es stünde zwar nicht auf der öffentlichen Tagesordnung, doch Gießwein bat die Verwaltung, noch im öffentlichen Sitzungsteil etwas dazu zu sagen.

Baudezernent Ralf Schweinsberg erklärte, dass Anita Neumann-Adolphs im Schulausschuss mitgeteilt habe, dass der Vorhang in der Mitte der Halle „unheimlich hilft“. Sportunterricht in der Schwelm-Arena sei für das Gymnasium nicht zielführend. „Außer in kleineren Teilbereichen. So ist es mir aus dem Schulausschuss berichtet worden“, sagte Schweinsberg. Auch nach Einschätzung der Bezirksregierung könnten die Bedarfe des vorgegebenen Schulsportes durch den Vorhang erfüllt werden. „Die Schulleitung hat gesagt, sie kann damit leben.“

Fragt man beim Gymnasium nach, klingt das ganz anders. Schulleiterin Katharina Vogt und ihre Stellvertreterin Anita Neumann-Adolphs machen im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich: „Wir brauchen eine neue zweite Halle.“

Über die Tribüne schallt es von einem Bereich in den anderen. Die enorme Geräuschkulisse bei parallel stattfindenden Sportstunden sei sehr störend. © Alisa Schumann | Alisa Schumann 

„Es ist Sportunterricht im Großen und Ganzen möglich – durch die Teilung auch in einem größeren Umfang als zuvor. Das ist das Positive“, sagt MGS-Rektorin Katharina Vogt. Das Negative sei jedoch, dass die Räume aber nicht, wie eine klassische teilbare Turnhalle, darauf ausgerichtet seien. „Das zeigt sich unter anderem an den auf den Boden aufgebrachten Linien, die für bestimmte Ballspiele notwendig sind. Die sind aber nicht in beiden Hallenhälften aufgetragen“, sagt Vogt. Anita Neumann-Adolphs ergänzt, dass die Linien auch nicht so einfach in den jeweiligen Hallenhälften nachgetragen werden könnten, weil sie dann zu Verwirrungen führen, wenn die Halle auch für den Vereinssport genutzt wird.

Entsprechende Löcher im Boden würden fehlen, um in beiden Hälften Tore oder Körbe fest aufzustellen. „Und selbst wenn man mobile Körbe anschaffen würde, gibt es keine Lagermöglichkeiten“, sagt Neumann-Adolphs. Die beiden Hallenhälften würden derzeit aus einem Lager versorgt, nötiges Equipment ständig von einer Hälfte zur anderen geräumt, was den Unterrichtsverlauf störe. „Gleichzeitig in beiden Hälften Geräteturnen anzubieten, ist nicht möglich, weil wir nicht das Material dafür haben. Und wenn wir es hätten, könnten wir es nicht lagern.“

Auch die Umkleideräume seien nicht auf zwei Klassen gleichzeitig ausgelegt. Außerdem sei die Lärmbelästigung riesig. Katharina Vogt: „Das ist keine Kleinigkeit. Die Tribüne wird oben nicht abgetrennt, der Schall kommt permanent von einer Hallenhälfte zur anderen.“

Neumann-Adolphs berichtet, dass sie im Schulausschuss gesagt habe, dass es eine Kompromisslösung sei. „Wenn wir es aufs Minimum beschränken und Sportunterricht nach Stundentafel erteilen, geht es.“ Doch mit welcher Qualität und unter welchen Bedingungen er stattfindet, stehe auf einem ganz anderen Blatt. „Denn das ist tatsächlich nicht zufriedenstellend.“ Es sei weiterhin notwendig, dass das Gymnasium eine neue Sporthalle erhalte.

„Um es kurz zu machen: Die Halle ist auf eine Doppel-Bespielung so nicht ausgelegt“, sagt Katharina Vogt. Die Schulleiterin ärgert sich, dass die Stadt Schwelm, die einen Verein wie die „EN Baskets“ immer hochhalte, den Schulsport aber – der eine sportliche Früherziehung sei – so stiefmütterlich behandele.

Die Entwicklung sportlicher Qualifikationen und Interessen hänge auch von guten Rahmenbedingungen ab. Moderner Sportunterricht beinhalte heute „Lernen durch Lehren“, wo Schüler zum Beispiel auch selbst Unterrichtsinhalte aufbereiten. „Da werden moderne Medien eingesetzt und das braucht Ruhe. Der Unterricht hat auch ganz hohe kognitive und reflexive Anteile. Das ist unter solchen Bedingungen nicht zu leisten“, sagt Katharina Vogt.

Katharina Vogt ergänzt, dass die Sport-Lehrerinnen und -Lehrer sehr flexibel und absprache-orientiert seien. „Und sehr leidensfähig“, ergänzt Vogt. Das gelte auch für die Schüler. Dass es jetzt offensichtlich völlig von der Tagesordnung verschwunden sei, dass das Gymnasium eine neue Halle erhalte, findet Vogt traurig.

Aufgrund der kleineren Flächen der geteilten Turnhallenabschnitte sind Ballsportarten wie Basketball nicht möglich. © Alisa Schumann | Alisa Schumann 

Mirjam Kaik, selbst Sport-Lehrerin am MGS, berichtet von ihren Erfahrungen aus dem parallel stattfindenden Sportunterricht: „Irgendwie läuft es, aber die Situation ist nicht befriedigend. Wir müssen uns permanent absprechen, wir müssen Material hin- und herbringen, dann muss der Vorhang hoch- und runtergefahren werden. Dadurch ist es sehr unruhig.“

Die Idee sei ja eigentlich, dass die Schülerinnen und Schüler an Sport und Bewegung herangeführt und dafür begeistert werden sollen. „Das ist nun schwieriger, als sowieso schon.“ Und den Lärm merke man deutlich. „Wenn nebenan eine fünfte Klasse Sport hat und ich unterrichte eine Oberstufe, muss ich mit den Schülern in die hinterste Ecke gehen und lauter sprechen. Teilweise können die Schüler in Gesprächsphasen gar nicht verstehen, was die Mitschüler sagen.“ Für alle Beteiligten sei das unbefriedigend. „Die Schüler murren auch jedes Mal, wenn sie mit einer Klasse parallel Unterricht haben. Für alle ist das ein Rückschritt.“

Katharina Vogt erklärt darüber hinaus, dass auch andere bauliche Mängel am Gymnasium dringend behoben werden müssten. „Wir haben einen Klassenraum, in den es seit mehreren Jahren reinregnet. Da stehen Eimer drin und den haben wir zeitweise nicht genutzt.“ Eine Schimmelbildung bestehe zwar nicht, aber die Stadtverwaltung habe nun entschieden, dass das undichte Dach nicht repariert wird, weil die Stadt kein Geld habe. „Das ist uns so zugetragen worden. Und wir haben den Hinweis erhalten, dass es das im Jugendzentrum auch gebe. Aber da ist der kleine, aber ganz entscheidende Unterschied, dass es eine Schulpflicht gibt, aber keine Pflicht zum Besuchen eines Jugendzentrums.“ Dass solche Mängel nicht behoben werden, darüber zeigt sich Katharina Vogt sehr erstaunt.

(Quelle: Westfälische Rundschau, 15. März. 2024; Text: Alicia Schumann)

Bilinguales Lesevergnügen 

Am 19. März 2024 war der deutsch-französische Autor Jean-Philippe Devise zu Gast am Märkischen Gymnasium Schwelm. Devise, der sowohl Geschichten schreibt als auch übersetzt, hielt drei bilinguale Lesungen für die Schüler*innen der Französischgruppen in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 ab.

Devise las mit seiner humorvollen Art aus seinem Kurzgeschichtenband „Un Détour“, der zwei Liebesgeschichten beinhaltet, in denen sich die Protagonistinnen aus unglücklichen Beziehungen befreien. Dabei strahlte er jedes Mal eine mitreißende Freude beim Erzählen seiner Geschichten aus. Dies kam vor allem zur Geltung, als er die Figuren seiner Geschichten verkörperte und dabei zwischen den Rollen hin und her sprang. Obwohl das Thema auf den ersten Blick für die jüngeren Schüler ungeeignet erscheinen mag, gelang es Devise, die Lesung altersgerecht und interaktiv zu gestalten. Er unterbrach die Lesung mehrmals, um Vokabeln zu erklären und die Meinungen der Schüler*innen einzuholen, wodurch er die Schülerinnen und Schüler aktiv in das Geschehen einbezog.

Die Reaktionen der Schüler*innen auf die Lesungen waren durchweg positiv. Sie schätzten die Möglichkeit, einen echten Autoren kennenzulernen und einen Einblick in seine Arbeit zu bekommen. Die Lesungen waren nicht nur eine Bereicherung für den Französischunterricht, sondern boten allen auch die Möglichkeit, über Themen wie Liebe und Beziehungen nachzudenken.

Das MGS bedankt sich bei Jean-Philippe Devise für seinen Besuch und seine inspirierenden Lesungen. Wir freuen uns darauf, ihn in der Zukunft erneut an unserer Schule begrüßen zu dürfen.

Schwelm trauert um Dr. Hans Graf (94)

Dr. Hans Graf, Direktor des Märkischen Gymnasiums, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. © WP | Bernd Richter 

Dr. Hans Graf war mehr als 20 Jahre lang Direktor des Märkischen Gymnasiums Schwelm. Der beliebte Pädagoge und Rotarier ist nun verstorben.

Auch nach Jahrzehnten erkannte Dr. Hans Graf seine viele tausend Schüler wieder. Wer einmal bei ihm durch das Abitur gegangen war, der konnte sich sicher sein, dass der ehemalige Direktor des Märkischen Gymnasiums Schwelm ihn in der Stadt mit Namen grüßte und ein Pläuschchen hielt. Nicht zuletzt das machte den visionären Pädagogen bei seinen Schülerinnen und Schülern so beliebt. Nicht nur sie trauern um Dr. Hans Graf, der nun im Alter von 94 Jahren verstorben ist.

Als Hans Graf seinen Posten als MGS-Direktor im Jahr 1970 antritt, befindet sich die Welt im Umbruch. Die 68er-Generation steckt mitten in ihrem Kampf für Liberalisierung und schiebt vor vielen anderen Dingen Reformen im Bildungssystem an. Sie streiten für zeitgemäße Lerninhalte, soziale Chancengleichheit im Bildungswesen, bessere Lernbedingungen und den Austausch von Lehrkräften mit NS-Vergangenheit. Dr. Hans Graf musste sich den Systemveränderungen auch gegen Widerstände aus dem eigenen Kollegium stellen.

Mit Zugewandtheit, Offenheit, einer realistischen Einschätzung, einer positiv-optimistischen Grundhaltung und klaren Zielen vor Augen hatte er stets Verbesserungen für seine Schüler im Blick. Er nahm den Weg für ein Ziel, von dem er überzeugt war, gern in Kauf und beschritt ihn auf die Art und Weise, dass er andere Menschen überzeugte anstatt zu befehligen. Eigenschaften, die sehr dazu beigetragen haben, dass ihn seine Weggefährten stets hochgeschätzt haben.

Insgesamt 23 Jahre – bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993 – blieb Dr. Hans Graf Leiter des Schwelmer Gymnasiums. Während dieser Zeit lag es unter anderem auch an ihm, die Oberstufenreform umzusetzen und das heute noch geltende Kurssystem am MGS erfolgreich einzuführen. Ein besonderes Anliegen war es ihm stets, die Schule und die Wirtschaft zusammenzubringen, um den Jungen und Mädchen, die das Schwelmer Bildungsinstitut mit dem Reifezeugnis in der Tasche verließen, in gute Positionen für ihr späteres Berufsleben zu bringen. Weit über seine Pensionierung hinaus verfolgter der Pädagoge noch mit viel Herzblut, wie sich das Schwelmer Gymnasium und die deutsche Schullandschaft generell entwickelten.

Seine soziale Ader – und seine berufliche Stellung – führten ihn nur ein Jahr nach seinem Antritt als MGS-Direktor auch zum Rotary Club Gevelsberg, dem er mehr als 50 Jahre bis zu seinem Tode treu geblieben war. Bereits zuvor war der gebürtige Dortmunder fast zehn Jahre Rotarier. Der Gevelsberger Rotary Club gedenkt eines seiner längjährigsten Mitglieder wie folgt: „Hans Graf wurde 1963 als Rotarier im Rotary Club Berleburg-Laasphe aufgenommen. Mit seiner Versetzung ist er 1971 in unseren Club eingetreten. Er war im rotarischen Jahr 1981/1982 unser Präsident. Aufgrund seines außerordentlichen Engagements für unseren Club wurde ihm die Anerkennung als Paul-Harris-Fellow erteilt. Er war uns über 53 Jahre ein treuer und aufrichtiger Freund, der das Clubleben mit seinen Vorträgen und wertvollen Impulsen bereichert hat. Wir haben einen hoch geschätzten Freund verloren und trauern mit seiner Familie.“

Die Trauerfeier zur anschließenden Urnenbeisetzung für Dr. Hans Graf, der am 23. März verstorben ist, wird am Freitag, 12. April, um 10.30 Uhr in der Trauerhalle des Friedhofs an der Oehde, Barmer Straße 56a in Schwelm, stattfinden. Er hinterlässt seine beide Söhne Bernhard und Werner mit ihren Familien, die darum bitten, von Blumen abzusehen. Stattdessen erbitten sie – sicherlich voll und ganz im Sinne von Dr. Hans Graf – Spenden für den Förderverein des Schwelmer Gymnasiums. So tut Hans Graf auch über seinen Tod hinaus noch etwas Gutes für die Jungen und Mädchen, die am MGS für das Leben vorbereitet werden.

(Quelle: Westfälische Rundschau, 8. April 2024; Text: Stefan Scherer, Redaktionsleiter)

Workshop zur Bekämpfung von Stammtischparolen, Hass und Hetze

Schulsozialarbeiterin Maria Urban vom Märkischen Gymnasium Schwelm, Argumentationstrainerin Karin Kettling und Integrationsfachkraft Sandro Di Maggio von der Diakonie Mark-Ruhr (v.l.n.r.) schulten mehr als 90 Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 am Märkischen Gymnasium Schwelm im Umgang mit Stammtischparolen. © privat | Diakonie Mark-Ruhr 

Stammtischparolen, Hass und Hetze: So gehen Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums Schwelm damit um.

Die Diakonie Mark-Ruhr/Integrationsagentur EN-Süd, vertreten durch den Fachdienst Migration und Integration, hat in Zusammenarbeit mit dem Märkischen Gymnasium Schwelm einen Workshop durchgeführt, um über 90 Schülerinnen und Schüler der Stufe 11 sowie der Sprachförderklassen im Umgang mit sogenannten Stammtischparolen zu schulen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Der interaktive Workshop, geleitet von der Argumentationstrainerin Karin Kettling, bot den Jugendlichen die Gelegenheit, Strategien zum konstruktiven Umgang mit diskriminierenden Äußerungen zu erlernen. Unterstützt wurde das Projekt durch die Integrationsfachkraft Sandro Di Maggio von der Diakonie Mark-Ruhr und Schulsozialarbeiterin Maria Urban vom Märkischen Gymnasium Schwelm.

Im Verlauf des Workshops wurden die Schüler und Schülerinnen zunächst für das Thema sensibilisiert und ermutigt, ihre eigene Haltung zu reflektieren. Durch die Identifizierung und Differenzierung von Parolen und Meinungen wurde ein grundlegendes Verständnis für die Thematik geschaffen. Ein Kurzfilm diente als Ausgangspunkt für die Diskussion über Stammtischparolen, gefolgt von Gesprächsübungen, in denen Gegenstrategien erprobt wurden. Besonders hervorgehoben wurden im Workshop die Fragen, warum es oft schwerfällt, sich gegen negative Stimmungsmache einzusetzen. Dazu zählen beispielsweise auch „Totschlag-Argumente“ von Hass-Predigern.

Wie diese funktionieren und wie man dennoch respektvoll und humorvoll, aber eindeutig Stellung beziehen kann, wurde durch Erläuterung unterschiedlicher Gesprächsstrategien veranschaulicht.

Schulsozialarbeiterin Maria Urban betonte die Bedeutung der Sensibilisierung junger Menschen für den Umgang mit menschenfeindlichen Parolen: „Es ist mir wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sensibilisiert und befähigt werden, gegen menschenfeindliche Parolen vorzugehen.“

Sandro Di Maggio von der Diakonie Mark-Ruhr hob die Relevanz des Workshops hervor: „Dieser Workshop zeigt, wie schnell vorgefertigte Meinungen übernommen werden. Da ist es wichtig, dass junge Menschen darauf aufmerksam gemacht werden und mit Zivilcourage entgegenwirken können.“

Die Schauspielerin und Antirassismustrainerin Karin Kettling unterstrich die Bedeutung konstruktiver Gespräche: „Es ist wichtiger miteinander zu reden, statt gegeneinander zu hetzen. Populistische Parolen wollen schnell einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte geben.“

Der Workshop war geprägt von einer lebendigen Diskussion, in der die Schüler eigene Beispiele und Lösungsansätze einbrachten. Die Veranstaltung hat somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs und der Stärkung der Zivilcourage geleistet.

(Pressemitteilung der Diakonie Mark-Ruhr gem. GmbH, 21. März 2024)

Diercke Wissen Wettbewerb am MGS

Dieses Jahr wurde der Diercke Wissen Wettbewerb am MGS in einem klassengemischten Wettbewerb angeboten. Die 6er maßen ihr Erdkundewissen im Junior-Wettbewerb, wobei sich Maximilian Brand aus der 6b durchsetzen konnte. Bei den 7. Klassen hatte Marie Müller aus der 7c die Nase vorn und für die 8./9. Klassen ging Mika Enkhardt aus der 9c als Sieger hervor. Dazu gratulieren wir und freuen uns über die rege Teilnahme am Wettbewerb.

Die drei erhielten eine Urkunde und durften den Fragebogen für die Landesebene ausfüllen. Das beste Ergebnis erzielte hier Mika Enkhardt, der nun am NRW-weiten Wettbewerb teilnimmt. Dazu wünscht die Erdkundefachschaft viel Erfolg.

Privatleute setzen auf Schwelmer Schüler

Michael Treimer (rechts) von der „Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Kultur und Umwelt Schwelm“ zeigt der Jugend, was beim Beschneiden von Bäumen zu beachten ist. Als ehemaliger Gärtner, Lehrer und Schulleiter versteht er, wie sich Theorie und Praxis vereinen lassen. © Angela Hackert-Pflug | Angela Hackert-Pflug 

Walnuss, Apfel, Birne: Heimische Früchte, die die meisten nur aus dem Supermarkt kennen, wachsen jetzt am Gymnasium. Voraussichtlich zum Herbst hin kann sich jeder von den Bäumen auf dem Schulgelände des Märkischen Gymnasiums Schwelm (MGS), an der Präsidentenstraße 1, bedienen. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen widmen sich dafür aktuell die Zehntklässler dem Einpflanzen genau dieser Bäume sowie weiterer Begrünung des Schulgeländes. Warum machen sie das?

Ziel des Ganzen sei das bewusste Pflanzen von Klimabäumen sowie Stauden und die damit einhergehende Förderung von Insektenstämmen, um dem Klimawandel entgegenzutreten, erklärt Alexander Schäfer. Bereits im Jahr 2020 rief der Lehrer für Biologie, Chemie und Erdkunde mit Jugendlichen der achten Klasse das Umweltprojekt „Schwelm forstet auf“ ins Leben. In dieser Zeit zeigte sich, dass der Nachwuchs durchaus einen grünen Daumen besitzt.

Neben verschiedenen Gemüsesorten wie Zwiebeln, Kartoffeln und Kohlrabi, die die Mädchen und Jungen im eigenen Schulgarten säten und ernteten, pflanzten sie etliche Stauden sowie mehrere Bäume auf dem MGS-Grundstück ein. Insgesamt seien es bisher weit mehr als 1000 Pflanzen, die die Jungs und Mädels in die Erde brachten, berichtet Alexander Schäfer. Nun gesellt sich der erste Walnussbaum zu den Apfel-, Birnen- und Lebkuchenbäumen, dessen Anschaffung die „Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Kultur und Umwelt Schwelm“ finanziell unterstützt.

Mit Spaß bei der Arbeit pflanzen Schülerinnen der 10. Klasse den gestifteten Walnussbaum durch die „Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Kultur und Umwelt Schwelm“ ein. © Angela Hackert-Pflug | Angela Hackert-Pflug

Die vielfältige Ernte soll für die Mensa des Gymnasiums mit verwertet werden: „Aber meistens schafft sie es nicht bis dorthin“, erzählt Alexander Schäfer und lacht. Die Äpfel und Birnen seien zu lecker. Ganz neu hinzugekommen sind auch Katzenminze und Sonnenhut, die sich gut als Staudenbeete kombinieren lassen: „Wir wählen die Pflanzen gezielt danach aus, was insektenfreundlich und umweltschonend ist“, erläutert der Lehrer die Vorgehensweise.

Doch nicht nur die Natur profitiere von der klimafreundlichen Bepflanzung: „Kultur, Umwelt und Nachhaltigkeit können dadurch das Bewusstsein der jungen Generation stark prägen“, ist sich Lothar Feldmann, Vorsitzender der „Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Kultur und Umwelt Schwelm“, sicher. Neben ihm sind auch Cornelia Eggert, Michael Treimer und Alexander Schäfer selbst als Mitglieder der Wilhelm-Erfurt-Stiftung vertreten.

„Die Jugend ist sehr motiviert“, sagt Lothar Feldmann und freut sich über deren Einsatz: „Uns liegen der Klimawandel und die Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Je früher nachkommende Generationen integriert werden, desto mehr etabliert sich das Bewusstsein für die Natur“, ergänzt Cornelia Eggert, ebenfalls Vorsitzende der Stiftung.

Wie wichtig es den Stiftungsvertretern ist, den Jugendlichen Wissen weiterzugeben, beweist auch Michael Treimer vor Ort: Der ehemalige Gärtner, Lehrer sowie Schulleiter und Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm (AGU) erklärt den jungen Gärtnerinnen und Gärtnern, was sie beim Beschneiden von Bäumen zu beachten haben. Dafür legt er gern selbst Hand an und verbindet Theorie mit Praxis.

Dass das Schulprojekt auch im übertragenen Sinne Früchte trägt, zeigen erste öffentliche Anerkennungen: Im Jahr 2020 erhielt das Märkische Gymnasium Schwelm den 1. Preis der „AVU Krone“, im Jahr 2023 räumten die Jugendlichen mit dem „Klima- und Umweltpreis“ sowie dem „Heimatpreis“ gleich doppelt ab. Den Großteil der Geldgewinne konnten die Verantwortlichen nun für die weitere Aufforstung am Gymnasiums nutzen.

Zudem haben die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer im vergangenen Jahr beispielsweise bei der „Lebenshilfe“ in Schwelm den Garten verschönert und in einem Waldstück einen Teichzaun gebaut, „um Fröschen Schutz zum Laichen zu bieten“, berichtet Schüler Paul Skomoroch. Auch bestünden viele weitere Anfragen von Privatleuten und Firmen zur Verschönerung und Beratung durch die Projektklassen, informiert Alexander Schäfer, der den Jugendlichen stetig über die Schulter blickt und für jede Frage ein offenes Ohr hat.

„Am meisten Spaß macht es mir, draußen zu arbeiten und die Flächen zu verschönern“, sagt einer der Jugendlichen, während er zu Schaufel und Harke greift. Jede Schülerin und jeder Schüler weiß, was gerade zu tun ist: Zum Beispiel stemmen Jonathan Odermath (17) und Paul Skomoroch (16) mit weiteren Mitschülern zwei der neuen Bäume in die für sie vorgesehenen Löcher, während mehrere Mädchen einen Walnussbaum gemeinsam einpflanzen.

Für die Feinarbeit ist unter anderem die 16-jährige Maja Stanek zuständig, die die zarten Äste der Bäume vorsichtig beschneidet. Dieses Jahr nähmen etwa 35 Jugendliche am Projekt teil, vergangenes Jahr seien es um die 80 gewesen, erinnert sich Alexander Schäfer: „Es machen zusätzlich einige Freiwillige mit“, sagt der Initiator. Und diese werden benötigt, denn für die nächste Zeit stehen neue Projektideen in den Startlöchern.

Nach Ostern werde nämlich die Neugestaltung des Altbauschulhofs von vor knapp anderthalb Jahren eingeweiht, bei der zum Beispiel ein Amberbaum gepflanzt wurde. „Als nächstes möchten wir den Hang am Schulhof terrassieren und eine Bank integrieren. Das wird der beste Sitzplatz auf dem ganzen Schulgelände“, ist sich Alexander Schäfer sicher.

Die Schüler und Lehrkräfte haben auch bereits eine rege Artenvielfalt wahrnehmen können: „Man merkt, in den Insektenhotels ist was los“, erzählt Projektleiter Schäfer mit einem Lächeln. „Die Nistkästen für Vögel sind ganz neu angebracht. Da müssen wir noch abwarten, wie sie angenommen werden.“

Seit nun fast vier Jahren besteht das Projekt „Schwelm forstet auf“ und es ist noch lange kein Ende in Sicht. Die Jugend ist motiviert und bestrebt, ihr Konzept weit über die Stadtgrenze hinaus auszuweiten, denn die Zukunft liegt in jeder einzelnen Hand – unabhängig von einem grünen Daumen. Mit Aussicht auf einen tiefen, ökologischen Fußabdruck.

[Text: Angela Hackert-Pflug, Westfälische Nachrichten, 19. März 2024)

Schülerinnen und Schüler für „Loverboys“ sensibilisiert

Im Rahmen eines Präventionsvortrags am Märkischen Gymnasium Schwelm informierte die spezialisierte Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel der Diakonie Mark-Ruhr gemeinsam mit dem Opferschutz der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 zum Thema Loverboys. Organisiert wurde die Prävention von Schulsozialarbeiterin Maria Urban.

Bildzeile v.l.n.r.: Dipl. Sozialarbeiterin Eva Kleine (Diakonie Mark-Ruhr), Dipl. Sozialpädagogin Margarete Kummer (Diakonie Mark-Ruhr), Schulsozialarbeiterin Maria Urban (Märkisches Gymnasium Schwelm) und Kriminalhauptkommissar Michael Zimmermann sensibilisierten rund 100 Schülerinnen und Schüler zum Thema „Loverboys“.

Die sogenannte Loverboy-Methode ist ein Teilaspekt von Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung. Mädchen oder jungen Frauen wird von meist jungen Männern eine Liebesbeziehung vorgetäuscht, sie werden emotional abhängig gemacht und dann in die Prostitution gebracht, wo sie ausgebeutet werden. Die spezialisierte Fachberatungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr für Betroffene von Menschenhandel haben schon seit langem mit diesen Fällen zu tun. Viele der Fälle bahnen sich mittlerweile auf den bei Schülerinnen und Schüler beliebten Social Media Plattformen wie Instagram oder Snapchat an.

Loverboys suchen sich gezielt junge Mädchen zwischen dem elften und achtzehnten Lebensjahr aus, die meisten befinden sich in einer Lebenskrise und haben zudem oftmals ein geringes Selbstwertgefühl. „Mit Komplimenten und Zuwendungen – häufig im Netz – gelingt den Loverboys dann oftmals der Zugang zu ihnen“, erklärt Kriminalhauptkommissar Michael Zimmermann. Wenn dann aus (vermeintlicher) Liebe Prostitution wird, spricht man spätestens von Menschenhandel mit dem Ziel sexueller Ausbeutung. Es geht dann darum, als Betroffene oder als Person im Umfeld einer Betroffenen bzw. eines Betroffenen entsprechende Signale zu erkennen und sich Hilfe zu holen, erklären Michael Zimmermann von der Polizei sowie Margarete Kummer und Eva Kleine von der Diakonie Mark-Ruhr. „Diese Signale können sich beispielsweise in plötzlichen Verhaltensänderungen oder einem veränderten Erscheinungsbild bemerkbar machen“, sagt Margarete Kummer.

Neben der Polizei ist dann auch der Kontakt zu einer spezialisierten Fachberatungsstelle möglich, die dann eine anonymisierte Beratung ohne Ermittlungszwang bietet. Die Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums lauschten nicht nur interessiert, einige brachten sich im 90-minütigen Vortrag auch mit Nachfragen selbst ein. „Ich kann es nicht oft genug sagen: Schaut hin und meldet euch bei Verdachtsfällen – bei uns oder bei der Polizei“, warnte Margarete Kummer eindringlich. Und an Betroffene gerichtet: „Ihr seid nicht allein. Wir helfen euch, euch aus dieser Situation herauszulösen.“

Bei Fragen und als Ansprechpartner:innen rund um das Thema Loverboys

steht die Diakonie Mark-Ruhr (02331 – 306462034; margarete.kummer@diakonie-mark-ruhr.de, eva.kleine@diakonie-mark-ruhr.de) ebenso wie der Opferschutz der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis (02336 /

9166-2956; michael.zimmermann@polizei.nrw.de) Betroffenen und Personen aus dem Umfeld Betroffener zur Seite.

(Pressemitteilung der Diakonie Mark-Ruhr gem. GmbH; 6. März 2024)

Exkursion der Q2 zum „Haus der Geschichte“ in Bonn

Am 18. Januar 2024 unternahm die Q2 eine Exkursion zum „Haus der Geschichte“ in Bonn. Der Tag begann mit einer frühen Abfahrt vom Schulgelände aus. Statt eines klassischen Rundgangs mit Führung durften die Schülerinnen und Schüler das Museum auf eigene Faust erkunden. Dazu erhielten sie einen Biparcours mit Fragen über die Inhalte des Museums. 

Die Vielfalt der Ausstellung ermöglichte jedem Besucher, seinen eigenen Interessen nachzugehen. Von historischen Dokumenten bis hin zu interaktiven Displays bot das Museum eine breite Auswahl an informativen Inhalten. Der Bereich zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung war für viele Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums der interessanteste Teil der Ausstellung.

Nach dem Erkunden der Exponate besuchten einige Schülerinnen und Schüler das Museumscafé, tauschten sich bei Kaffee und Kuchen über ihre Eindrücke aus und ließen diese in entspannter Runde auf sich wirken.

Nach Besichtigung und gemütlichem Ausklang trafen wir uns nach drei Stunden wieder, um gemeinsam die Rückreise anzutreten. Für uns alle war der Ausflug eine erlebnisreiche Erfahrung. Wir konnten unsere Kenntnisse über die deutsche Geschichte vertiefen und gleichzeitig einen unterhaltsamen Tag verbringen. 

(Text: Anna Wiesbrock, Q2)

Neuer Vertretungslehrer am MGS

Mein Name ist Jonas Hartmann. Ich freue mich, als Vertretungslehrer dem Kollegium des Märkischen Gymnasiums Schwelm anzugehören. 

Nach meinem Studium der Fächer Deutsch und Geschichte in Bochum absolvierte ich mein Referendariat am Fichte-Gymnasium in Hagen. Es folgte eine Anstellung an einer Wuppertaler Hauptschule, wo ich in einem herausforderndem Lernumfeld arbeitete. Umso mehr freue ich mich, nun wieder am Gymnasium unterrichten zu können. 

Neben meinen eigentlichen Fächern unterrichtete ich an allen Stationen gerne im Bereich Deutsch als Zweitsprache. Auch am Märkischen Gymnasium erhalte ich diese Möglichkeit. Privat interessiere ich mich für Sport, besonders für Fußball und konnte dieses Interesse an vorherigen Schulen im AG-Bereich einbringen. 

Ich freue mich, Sie und euch in der nächsten Zeit kennenzulernen!

(Text: Jonas Hartmann)