Musik – eine Sprache, die Völker verbindet

Das Schulorchester des Märkischen Gymnasiums gastierte zum Jubiläum der Städtepartnerschaft in Frankreich und spielte am 13. Mai mit zwei weiteren Jugendorchestern der Partnergemeinde Saint-Germain-en-Laye/Fourqueux ein gemeinsames Konzert. 

Am 12. Mai machten sich 38 Schülerinnen und Schüler des MGS-Schulorchesters zusammen mit sieben begleitenden Lehrern und Eltern über ein langes Wochenende auf den Weg nach Frankreich. Die Schwelmer kamen einer Einladung nach, die der Partnerschaftsverein von Fourqueux ein halbes Jahr zuvor ausgesprochen hatte, um das 60-jährige Jubiläum der Partnerschaft auch kulturell mit einem gemeinsamen Konzert in der Kirche St.-Léger zu feiern. 

Nathalie Jeammot, die Leiterin der französischen Musikschulen vor Ort und Ideengeberin des völkerübergreifenden Konzertes, begrüßte sichtlich gerührt die jungen Musiker mit den Worten: „Von diesem Tag habe ich lange geträumt.“ 

Für das Konzert hatten die Schwelmer ein ambitioniertes Repertoire eingeübt: Neben dem Prélude aus dem „Te Deum“ von Charpentier – hierzulande besser bekannt als die „Eurovisionsmelodie“ – als Hommage an die französischen Gastgeber standen Klassiker wie Griegs „Peer-Gynt-Suite“, die Filmmusik aus „Harry Potter“ sowie die Film- und Musicalmusik „Rocky“ auf dem Programm. Den Höhepunkt des Konzertes bildete die Europa-Hymne, Beethovens „Ode an die Freude“, die von allen beteiligten Musikern gemeinsam gespielt und vom Publikum zweisprachig mitgesungen wurde. Zu diesem Zweck hatten die französischen und deutschen Orchesterleiter eigens ein Arrangement geschrieben. Mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen wurden die Musiker anschließend vom Publikum gefeiert.

Im Nachgang lobte Bürgermeister Stephan Langhard die Schwelmer Schüler und bezeichnete sie als „hervorragende Botschafter unserer Stadt“. Ohne seinen persönlichen Einsatz und die großzügige und unkomplizierte Unterstützung der Stadt Schwelm sowie des Club Schwelm-Fourqueux e.V. wäre das Projekt allein aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen.

Die Hauptorganisatorin des gemeinsamen Konzertes sowie der Unterbringung und Verpflegung der Schwelmer Schüler war die deutschstämmige Geigenbauerin Katharina Azra vom französischen Freundschaftsverein Fourqueux-Schwelm. Sie dankte auch besonders dafür, „dieses tolle Projekt auf der Schwelmer Seite sofort aufgenommen und durchgezogen zu haben“ trotz aller erwartbaren organisatorischen Mühen. Die zweite deutsche Partnerstadt, Aschaffenburg, hatte es nicht mehr geschafft, ein Musikensemble zu organisieren, so dass die Schwelmer die einzigen deutschen Vertreter bei dem Freundschaftskonzert waren.

Neben der Probenarbeit und den Konzerten hatten die Schüler aber auch Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. Den wesentlichen Beitrag dazu leistete die Unterbringung in Gastfamilien. Aber auch zwei Besuche des nahegelegenen Paris, eine Besichtigung in Frau Azras Geigenbauwerkstatt und der Europa-Markt am Samstagmorgen hinterließen viele bleibende Eindrücke. 

Als Fazit zieht Orchesterleiter Henrik Weiß: „Diese Fahrt war ein großartiges Geschenk für meine Schüler. Ich bin zutiefst dankbar für die herzliche Aufnahme durch unsere französischen Freunde und für die Unterstützung aller Beteiligten. Ich bin stolz auf meine Musiker, dass sie die Abenteuerlust, Spontaneität und Neugier aufgebracht haben und am Ende so souverän gespielt haben. Unabhängig von unseren Französischkenntnissen ist Musik eine Sprache, die man eben überall versteht.“