Ehemalige MGS-Schülerin berichtet über neue Zukunftsperspektive

„Lieber was mit Menschen machen“

Nathalie Prsa sieht ihre berufliche Zukunft durch den Bundesfreiwilligendienst jetzt ganz anders

Nathalie Prsa ist sogenannte Bufdine. Sie macht zurzeit ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Ennepe-Ruhr. Im Suchthilfezentrum lernt sie jede Menge im Umgang mit Suchterkrankten. Und bei der Tafel hilft sie regelmäßig bei der Essensausgabe.

„Eigentlich wollte ich ja Biologie studieren“ sagt Nathalie Prsa lachend. In Mikroskope schauen anstatt den Menschen in die Augen – der Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Ennepe-Ruhr hat die Zukunftspläne der 19-Jährigen noch mal umgeworfen. Zum Glück. Seit knapp acht Monaten hilft die junge Frau in der Caritas Geschäftsstelle an der August-Bendler-Straße 14, wo sie nur kann.

Die Aufgabenfelder sind vielfältig: Spaziergänge mit Suchterkrankten, Essensausgabe im Schwelmer Tafelladen, Erledigungen mit dem Caritas-Bus und zuletzt sogar eine Freizeit nach Ostfriesland für die Klienten des Ambulant Betreuten Wohnen.

„Ich habe bei der Caritas Menschen mit ihren vielfältigen Problemfeldern kennen gelernt und gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, ihnen zu helfen“, sagt Nathalie mit Blick auf die vergangenen Monate. „Vor allem die Freizeit für Suchterkrankte war ein besonderes Erlebnis. Viele von ihnen waren seit Jahren oder Jahrzehnten nicht im Urlaub. Diese Dankbarkeit und Freude zu erleben, das war schon toll“, schwärmt die 19-Jährige von ihrem Freiwilligendienst.

Nach dem Abitur wusste Nathalie noch nicht so recht, was sie machen sollte. „Da ich in der Schule besonders viel Freude an Biologie hatte, dachte ich, dass ich ein naturwissenschaftliches Studium beginne. Aber zuerst wollte ich gerne noch Praxiserfahrung sammeln und ursprünglich ein Praktikum machen. Mein alter Grundschulleiter hat mich dann auf den Bundesfreiwilligendienst gebracht und die Stelle bei der Caritas in Schwelm.“ Die kannte Nathalie zwar vom Hörensagen, aber wie vielfältig die Hilfsangebote dort sind – von der Suchthilfe über die Schwangerenberatung bis hin zum Tafel- und Kleiderladen für bedürftige Menschen – war ihr nicht bewusst.

Nach einigen Monaten Freiwilligendienst ist die Ennepetalerin sich nun sicher: „Ich möchte auf jeden Fall nicht mehr Biologie studieren, sondern lieber was mit Menschen machen. Gerne im sozialen Bereich, weil es einfach Spaß macht, Menschen zu helfen.“

(Quelle: WR, 13. Mai 2022, leicht gekürzt)