Frankreichaustausch

Vorgeschichte

1979 beschloss ein Einführungskurs Französisch in der Klasse 10 mit ihrem Lehrer, Herrn Quabeck, nach Frankreich zu fahren. Daraus ergab sich 1980 ein zehntägiger Aufenthalt im vormaligen Kloster ,,Abbaye Saint-Maur“. Dort ermöglichte Père Joseph, ein ehemaliger Lehrer am Privatgymasium ,,Mongazon“, einen ganztägigen Besuch an dieser Schule. Der Schulleiter, Monsieur LeHir, befürwortete einen Austausch seiner Oberstufenschüler mit Schülern des Märkischen Gymnasiums.

Austauschprogramm

1981 findet der erste Austausch unter Leitung von Mme I.Witt und Monsieur Chr.Harde statt. Danach filgen jährliche Besuche und Gegenbesuche unter wechselnder Leitung. Federführend ist der jeweilige Lehrer des Leistungskurses in der Jahrgangsstufe 11. Die gesamte Fachkonferenz Französisch trägt den Austausch; denn jährlich müssen die begleitenden Kollegen und der Busfahrer aufgenommen werden.

1982 erfolgt eine Erweiterung des Programms durch Herrn H,Witt, Lehrer am Collège und Gymnasium ,,Bourg Chevrau“ in Segré. Durch die Beteiligung zweier französischer Schulen können mehr Schüler am Austausch teilnehmen. Die Schwelmer (ca.45 Schüler) fahren in der Zeit April/Mai für ca.10 Tage. Die Franzosen kommen im Oktober/November.

Die ca.zwölfstündige Fahrt verläuft über Belgien, Paris und in der Regel auch über Chartres (Pause von ein bis zwei Stunden; Besichtigung der Kathedrale). Die Entfernung beträgt von Schwelm aus etwa 800 km.

Auf Antrag der Schulen erfolgte 1982 bzw.1986 eine offizielle Anerkennung der Schulpartnerschaften (appaeriement) durch den Regierungspräsidenten und das Rectrorat de Nantes /Ministère de l´éducation nationale.

Ziele und Perspektiven

Pädagogische, fremdsprachendidaktische, kulturelle, soziale und nationale Ziele sind bekannt; erwähnt werden soll nur der Austausch auf Ebene der Berufspraktika: Seit 1988 besteht ein Austauschprogramm zwischen den Sparkassen der Städte Angers und Schwelm und den beiden Gymnasien.

Die Schulen

,,Mongazon“: traditionsreiches Privatgymnasium, ursprünglich auf rein kirchlicher Basis (reich ausgestattete Privatkapelle); als Priesterseminar 1836 vom Abbé Urbain Mongazon gegründet; heute ein modernes Collège und Gymnasium mit einer Vielfalt von Abschlüssen (auch im musischen Bereich); Internatsbetrieb wird angeboten; ca. 1400 Schüler insgesamt; Verbereitungsklassen für die Hochschule (classes préparratoires aux grandes écoles) im Bereich der Wirtschaftswissenschaften (HEC = hautes études commerciales).

,,Bourg Chevreau“ (Segré): gebaut 1862-63; moderne Privatschule mit Collège und Gymnasium; hoher Anteil von Internatsschülern; vielfältiges Angebot von Abschlüssen vor allem im technischen und kaufmännischen Bereich; ca. 1200 Schüler.

Geographisches und Kulturelles

Die Städte der beiden Schulen liegen im schönen Anjou, im ,,Garten Frankreichs“.

Ségre liegt ca. 40 km nordöstlich von Angers; Kreisstadt; ca. 1800 Einwohner; vielfältiges Sportangebot; Wassersport auf dem Oudon, großes Gestüt und Rennbahn im benachbarten Le Lio d´Angers.

Angers ist an der Maine gelegen, nicht weit von der Mayenne, dem Loir und der Loire; Zentrum des Anjou; ca. 150000 Einwohner in der Stadt; ca. 230000 mit den umliegenden Gemeinden; eine reiche Stadt in jeder Beziehung: Banken, Versicherungen, florierende Betriebe; frühe geschichtliche Bedeutung, viele historische Zeugen; Schloß, Kirchen; zahlreiche Museen: u.a. Musée David d´Angers, die ,,alten“ und die ,,neuen“ von Jean Lurcat geschaffenen Wandteppiche zum Thema Apokalypse; geeigneter ,,Stützpunkt“ zur Eroberung der berühmten Schlösser der Loire und anderer kulturhistorischer Monumente: Fontevraud: Abtei aus dem 11.Jhd., Liegefiguren der Plantagenets aus dem 12./13.Jhd. (Heinrich II., Elonore von Aquitanien und ihr Sohn Richard Löwenherz); Cunault: architektonisch interessante Kirche aus dem 11.Jhd.; Atlantikküste: ca. 100 km westlich mit den Städten Nantes un dem eleganten Badeort La Beaule, nördlich davob das Naturschutzgebiet ,,La Grande Briève“, alte Salzsümpfe, an ihrem Rand die Stadt Guerande (ville fortifiée)

von Karl-Wilhelm Quabeck /1997