„Fast Faust“ – Ein Dramenterzett, das dann doch keines war

Am 18.11.19 machten sich die beiden Deutsch LKs der Q2 auf den Weg nach Dortmund, um sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Bakir und Frau Schläth das Drama „Faust“ im Kinder- und Jugendtheater anzuschauen.
Nachdem die beiden Leistungskurse sich bereits im Unterricht lange mit diesem Thema befasst und eine Verfilmung in Teilen ausführlich besprochen hatten, war die Vorfreude anfangs verständlicherweise nicht ganz so groß.
Im Theater wurden wir freundlich begrüßt und suchten uns sofort die besten Plätze aus.
Die drei Schauspieler André, Heiner und Hannah hatten sich den Klassiker „Faust“ vorgenommen, den sie in 90 Minuten über die Bühne bringen wollten, denn den vollen Umfang des Stückes hätte wohl kaum jemand ertragen.
Unter dem Motto „Goethe für alle!“ wollten die drei Schauspieler das Stück präsentieren:
Doch dann kommt Hannah nicht. Sie ist in der fünften Woche schwanger. André und Heiner müssen zu zweit den „Faust“ auf die Bühne bringen. „Mit Fantasie, Improvisation, Witz und Leidenschaft schlagen sie sich durch das Werk.“, heißt es auf der Internetseite des Kinder- und Jugendtheaters. So werden aus ahnungslosen Schülern plötzlich Lichttechniker und das gesamte Publikum hilft Mephisto dabei, Faust zu bejubeln. Immer wieder bringen die Darsteller den Witz mit der schwangeren Hannah ein und fallen gewollt aus ihren Rollen in die Realität zurück. So wirkt das ganze eher wie eine große Probe mit vielen Zuschauern. Zudem ist der Vorhang leicht durchsichtig gehalten, um den Zuschauern Einblicke hinter die Bühne zu geben. Natürlich lachen alle herzhaft, als Mephisto wieder zu André wird und bei seiner Nachbarin Heidi anruft, um zu fragen, ob er den Herd angelassen hat. Unweigerlich stellte man sich die Frage, was gespielt und was tatsächlich echt ist. Dies verleiht dem ganzen Drama eine humorvolle Leichtigkeit und rechtfertigt zudem den Titel des Stücks „Fast Faust“.

Die sich anschließende Bewertung durch die Schüler fiel zwiespältig aus. Im Großen und Ganzen hat es den meisten gefallen. Doch der ständige Wechsel führte zu Verwirrungen, teilweise konnte man sich schlecht in die eigentliche Handlung eindenken. Insofern ist für dieses Stück Vorwissen zwingend erforderlich. Auf jeden Fall war es eine gelungene Abwechslung für uns Schüler und ganz neu, zu erleben, wie es zwei Leute schaffen können, gefühlt 57 Rollen gleichzeitig zu spielen.

Ob Hannah nun schwanger ist oder nicht, fragen wir uns bis heute… Obwohl die Antwort natürlich klar ist, bringen die beiden verblieben Schauspieler es immer wieder fertig, das Publikum mit ihren Scherzen sowohl zu verwirren, aber gleichzeitig auch zu beeindrucken!

Sina Stiller und Sanne Schneider